Schloß Belvedere Wien
Wiens schönste Aussicht.
Wer immer mal wissen wollte, was für eine Aussicht sich ein waschechter Feldherr so gönnte, der kann ja dem Schloss Belvedere einen Besuch abstatten. Das größte Glück: Das Hotel Daniel ist quasi direkter Nachbar. Manchmal borgen wir uns sogar gegenseitig Milch und Zucker aus.
Eine hausgemachte österreichische Galerie
Der Prinz Eugen war nicht nur militant gegen die Türken, sondern auch ein echter Kunstsammler und Mäzen. Leidenschaftlich sammelte er die Werke berühmter österreichischer Künstler. Neben der Kunst war die Literatur sein Steckenpferd, ein Teil seiner Sammlung befindet sich heute in der österreichischen Nationalbiblothek und zwar im Prunksaal, denn seine Bücher sind so schön, die würden nirgendwo sonst so gut in Szene gesetzt werden. Bewundern kann man also im Belvedere selbst die bedeutendste Sammlung an österreichischer Kunst vom Mittelalter bis in die Gegenwart. Besondere Gusto-Stückerl sind zum Beispiel die Gemälde von Gustav Klimt, unter anderem der „Kuss“. Doch auch der große Schiele und der tolle Kokoschka finden ihren berechtigten Platz im Belvedere.
Ein Schloss schreibt Geschichte
Alle Österreicher kennen den berühmten Ausspruch des einstigen Außenministers, Leopold Figl, als er nach der Unterzeichnung des Staatsvertrages 1955 sagte: „Österreich ist frei“. Entgegen vielen glanzvollen Erzählungen hat er dies nicht auf dem Balkon des Belvedere feierlich gesagt, sondern eher kurz nach dem Unterzeichnen verkündet. Aber wer geht da schon so genau ins Detail? Fest steht, dass das Schloss Belvedere am 15. Mai 1955 Geschichte geschrieben hat, da hier der Grundstein zur Republik Österreich gelegt wurde. Und zwar im Marmorsaal des oberen Belvedere.
Ein gemachter Wiener, der Eugen
Eigentlich war Prinz Eugen, der Herr über Belvedere, nämlich gar kein Österreicher. Er wurde in Paris geboren und entstammte einer französisch-italienischen Adelsfamilie. Seine „maman“ mischte am französischen Hof ganz schön mit. So sehr, dass sie die Erziehung ihrer Kinder völlig außer Acht ließ. Doch der etwas schlimm geratene Knabe entschied sich schlussendlich für die Militärlaufbahn, die er – nicht wie zu erwarten – für Frankreich oder Italien anging, sondern für die Habsburgermonarchie. Mit dem Sieg über die Türken verdiente er sich viel Ruhm und sicherte der österreichischen Monarchie die Macht im Osten. Schlussendlich war er sogar Mitglied des von Leopold II ernannten „Geheimen Rat“, was ihn zu einem der wichtigsten Männer des Landes machte.
Belvedere: Ein Schloss wie gemalt
Auch wenn die Entstehung des Wiener Belvedere mit vielen blutigen Kriegen verbunden ist, sollte man sich heute vielleicht eher auf die tatsächliche Schönheit vom Schloss Belvedere besinnen. („belvedere“ ist italienisch und heißt „schöne Aussicht!) Die hat man heute nicht nur vom Zimmer des Hotel Daniel auf den legendären Garten des Schlosses Belvedere, sondern auch vom Belvedere aus. Der Architekt, der sich dieses architektonische Kunstwerk ausgedacht hatte, hieß übrigens Johann Lucas von Hildebrandt und war seines Zeichens der österreichische Lieblingsarchitekt von Prinz Eugen, der sogar als Statue am Heldenplatz steht.
Fotocredits: © WienTourismus/Christian Stemper und © WienTourismus/Paul Bauer